Blogtour Die Vampirheilerin – Himmelsgnade von Nina Melchior

Guten morgen liebe Leser 🙂 Willkommen am 5. Tag der Blogtour zu Himmelsgnade. Ich hoffe die bisherigen Tage haben euch gefallen und ihr seit schon neugierig auf das Buch. Nicole hat euch das Buch vorgestellt, Beate hat euch die Handlungsorte näher gebracht, Sarah hat euch einen Einblick in den Vampirismus gewährt und Susanne hat euch Engel bzw. gefallene Engel vorgestellt. Bei mir erfahrt Ihr heute ein bisschen mehr über Irland seine Mythen, Sagen und Bräuche.

„Der Grüne Mann“

– Geheimnisvolle Gegenwart der Natur –

Wo immer du auch hingehen magst, denke immer daran, dass der Grüne Mann dich beobachten könnte. Er ist der geheimnisvolle Geist der Natur, der in den Blättern lebt. Hinter den Blättern, die sein Gesicht verdecken, sind seine Augen sehr wachsam, und verschlungenes Grünzeug windet sich als lebender Bart entlang.

Vor langer Zeit, als große und dunkle Wälder das Land bedeckten und die Menschen eins mit der Natur waren, wirkten die Naturkräfte noch sehr stark.

Die Menschen waren von der Natur abhängig. Um eine gute Ernte zu erzielen, behandelten sie die Natur mit großer Achtung. Insbesondere die Bäume, das mächtigste Grün in der Natur, schätzten sie sehr.

Jeden Frühling wurde ein junger Mann in Blätter und Grünzeug eingekleidet und hatte einen Tag lang die Rolle des Grünen Mannes inne. Er führte die anderen Dorfbewohner in einem fröhlichen Tanz um das Dorf herum. Alle Leute grüßten ihn, zeigten ihre Ehrerbietung und freuten sich über das Wiedererwachen der Natur.

Manche Menschen glaubten sogar, dass Bäume sprechen können. Insbesondere eine alte Eiche wurde sehr verehrt, die die Zukunft vorhersagte, die Menschen führte und warnte. Priester setzten sich unter ihre knorrigen Äste, lauschten auf das Rascheln ihrer Blätter und gaben ihre geflüsterten Botschaften weiter.

Die Todesfee

– Warnung vor dem Tode –

So eindringlich und traurig ist der Schrei der geisterhaften Todesfee, dass er das Blut in den Adern gefrieren lässt. Diese unirdische Frau ist groß und hager, in einen losen Umhang gehüllt, mit langen, bis auf den Boden wallenden Haaren. Schmerz brennt in ihren von Sorgen gezeichneten tränenverquollenen Augen, und ihre Haut ist bleich wie das Wintermondlicht.

Es heiße, dass nur begüterte Familien von der Todesfee besucht werden. Sie ist gefürchtet, denn wann immer sie auftaucht, folgt mit Sicherheit der Tod. Sie kommt in der Nacht und steht in der Nähe des Hauses, in dem jemand sterben wird. Kommt jemand vorbei, zeigt sie mit ihrer knochigen Hand auf das Haus und schreit verzweifelt. Sie geleitet den unglücklichen Besucher sogar sacht über den Boden schwebend zu dem Haus. Dabei klatscht sie in die Hände und jammert herzzerreißend.

Die Todesfee ist nicht das einzige Todesvorzeichen. Ein anderer grauenvoller Bote geht ihr manchmal voraus. Mitten in der Nacht hören die Hausbewohner Hufeklappern und quietschende Räder. Sehen sie nacht draußen, erblicken sie auf einer langen, schwarzen Kutsche einen Sarg. Die gespenstischen Pferde, die die Kutsche ziehen, sind weit entfernt von den Lebenden – sie wurden geköpft.

Die graue Klaue

– Über die Begegnung mit einem Geist –

Hoch im Norden haust in einer verlassenen Kirche ein furchteinflößendes Gespenst. Jegliches Fleisch ist von seinem Körper verschwunden. Pergamentene Haut und feste Sehnen spannen sich straff über die grauen Knochen. Fiebrige Augen glänzten in tiefen dunklen Augenhöhlen, und die linke Hand endet in einer langen, grauen Klaue.

Ein Schneider schloss eine Wette ab, dass er eines Abends, während er auf den Geist wartete, eine Hose nähen und nicht aufhören wollte, bis er fertig sei.

Nach Sonnenuntergang begab sich der Mann zur Kirche´. Er ging hinein, setzte sich neben ein altes Grab und begann zu nähen. Nach einer Weile erfüllte ein scheußlicher Geruch die Luft. Das Grab öffnete sich und der Kopf des Gespenstes erschien. Der Schneider nähte weiter. Die dürren Arme des Gespenstes umklammerten den Grabstein. Der Schneider nähte weiter. Der dünne Körper des Gespenstes tauchte auf, und riesige Beine stiegen über den Rand des Grabes.

Der Schneider führte den letzten Stich an der Hose aus und sah auf. Beinahe schon hatte ihm die lange, graue Klaue erreicht. Mit einem Gespenst auf den Fersen, floh der Schneider aus der Kirche zu einem Bach auf dem Friedhof und sprang hinein. Das Gespenst heulte in ohnmächtiger Wut auf, denn solche Geister können kein Wasser überqueren. Durch Mut und Schlauheit hatte der Schneider die Wette gewonnen.

Bräuche & Traditionen

Manche Menschen speisen ihre Vorstellungen von den Gepflogenheiten auf der grünen Insel durch irische Pubs, die zeitweise wie Pilze aus dem Boden schossen: ein kühles Guinness und etwas Fiddle-Musik – schon hat man irisches Flair. So einfach ist es freilich nicht. Irland blickt auf eine lange Tradition zurück, die bereits weit vor der Christianisierung begonnen hat. Noch heute ist das keltische Erbe allerorts spürbar. Nicht nur Gälisch, das trotz massiver Einflüsse durch die Englische Sprache stets präsent ist, sondern auch Feste wie Halloween zeugen von der tiefen Verwurzelung des Keltischen im irischen Alltag. Die Auswanderungswelle sorgte im 19. Jahrhundert für die Verbreitung ur-irischer Feste, die heute keineswegs nur noch in Irland gefeiert werden.

Der Ursprung des beliebten Halloweenfestes ist vermutlich im Irland des 5. Jahrhunderts vor Christus zu finden. Der 31. Oktober galt den Kelten als Sommerende – und als Tag, an dem die Toten ihr Reich verlassen und sich unter die Lebenden mischen konnten. Von der Erfindungsgabe und dem Witz der Iren, mir dem sie Altbekanntes mit Neuem verknüpfen, zeugt die Verbindung mit dem christlichen Allerheiligen, das jährlich am 1. November gefeiert wird.

Ein durch und durch christliches Fest hingegen ist der irische Nationalfeiertag St. Patricks Day am 17. März. Der Legende nach verjagte der Mönch, der das Christentum auch in Irland verbreiten wollte, an diesem Tag die letzte Schlange von der Insel. Zu Ehren des Heiligen werden große Paraden veranstaltet und mancherorts sogar Flüsse und Getränke grün gefärbt.

Irische Weihnachtsbräuche unterscheiden sich kaum von unseren. Doch feine Unterschiede machen auch die Weihnachtszeit in Irland zu einem besonderen Erlebnis. So hat der Adventskranz in Irland fünf Kerzen: drei lilafarbene für die Buße, eine rosafarbene für die Vorfreude und eine weiße, die in der Mitte des Kranzes das Weihnachtsfest symbolisiert. Das Festmahl, dass traditionell am 24. Dezember mit der Familie genossen wird, kann nicht beginnen, ohne auch dem Weihnachtsmann eine Flasche Guinness und eine Pastete vor die Tür gestellt zu haben.

Doch auch der irische Alltag ist geprägt von fröhlichen Zusammenkünften, bei denen traditionelle Musik und ein frisch gezapftes Bier nicht fehlen dürfen. Auf der Insel wird eben gerne gefeiert und jede sich bietende Gelegenheit am Schopf gepackt!

Die Legende des Claddagh Rings

Claddagh ist ein kleines Fischerdorf im Westen Irlands (heute eine Vorstadt von Galway), und dort lebte etwa von 1660 bis 1737 Richard Joyce. Knapp vor seiner geplanten Hochzeit wurde er als Fischer oder Handelsreisender (hierbei legt sich die Legende nicht fest) von algerische Piraten entführt und an einen maurischen Goldschmied als Sklave verkauft. Er erlernte schnell das Handwerk seines Herrn und führte es zur Perfektion. Sein Meisterstück dabei war ein Ring, den er in Sehnsucht nach seiner fernen Verlobten schuf und der später als Claddagh-Ring bezeichnet werden sollte. Das als Ring verarbeitete Symbol zeigt zwei Hände, die ein Herz halten, und darüber schwebt eine Krone.

Richard hatte Glück, dass William 3. im Jahr 1689 kurz nach seiner Thronbesteigung eine Vereinbarung mit den Mauren schließen konnte, welche allen dort gefangengehaltenen Briten die Rückkehr ermöglichte. Obwohl sein früherer Herr ihm seine Tochter samt Geschäftsbeteiligung für sein Bleiben anbot, kehrte Richard in seine Heimat Claddagh zurück und fand dort tatsächlich seine Braut unverheiratet und wartend vor.

Auch wenn – wie bei allen Legenden – erhebliche Zweifel an deren Richtigkeit bestehen, sprechen mehrere Fakten dafür: Die ältesten vorhandenen Claddagh-Ringe tragen die Signierung R.I., und ein Juwelier namens Richard Ioyes (gälisch für Joyce) gilt als nachgewiesen. Die Signatur zeigt überdies noch einen Anker, das Symbol für Hoffnung.

Das war jetzt nur mal ein ganz kleiner Auszug aus dem Mythen, sagen und Bräuchen aus Irland.

Morgen geht es bei Susi weiter Sie führt euch in die Welt einer Schwarzen Witwe ein.

Gewinnspiel

Ihr habt natürlich auch die Möglichkeit etwas zu gewinnen:

Was müsst ihr dafür tun?

Beantwortet mir doch bitte folgende Frage direkt in einem Kommentar unter dem Blogpost:

Einen Vampir heilen? Wie oder mit was macht man das?

Die kreativste Idee gewinnt.
Teilnahmebedingungen
Teilnahme am Gewinnspiel ab 18 Jahren oder mit Einverständniserklärung des Erziehungsberechtigten
Teilnahme und Versand nur innerhalb Deutschland möglich!
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Keine Haftung bei Verlust durch den Postweg.
Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklärt ihr euch damit einverstanden, dass euer Name öffentlich im Gewinnerpost genannt und eure Adresse an die Autorin weitergegeben wird, damit sie euch euren Gewinn zuschicken kann.
Viel Glück!!

5 Kommentare

  1. Nina Melchior · Mai 6, 2015

    Liebe Jennifer,

    Du hast Dir so viel Mühe gemacht und schreibst wie eine Autorin! Wahnsinn. Dein Artikel war so interessant, ich werde ihn ausdrucken und für Recherchen weiterer Bücher abheften. Ich danke Dir für diesen absolut gelungenen Beitrag.

    Nina M.

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  2. karin · Mai 7, 2015

    Hallo und guten Tag,

    interessante Weihnachtsbräuche hat man in Irland. Auch sehr spannend und interessant sind Deinen heutigen Geschichten und Legenden mit Geistern und wie man ihnen entwischt…

    LG..Karin..

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  3. SaBine K. · Mai 7, 2015

    Hallo,

    vielleicht hilft bei Vampiren ja auch das was bei uns Menschen hilft. Antibiotika zum Beispiel 🙂

    LG
    SaBine

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  4. Cappuccino-Mama · Mai 7, 2015

    Der Vampir muss sich unheilbar verlieben (ob Vampirin oderMenschenfrau) – Liebe heilt alle Wunden und Seelenpein. Ein kuscheliger Werwolf ist ein hervorragender Tröster und ein Trank aus Giftpilzen, eine Bluttransfusion, ein Blutwurstbrot tragen zur Genesung bei. Passende Musik erhöht das Wohlbefinden – z.B. Highway to hell.

    LG,
    Heidi, die Cappuccino-Mama

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  5. Bonnie · Mai 8, 2015

    Hallo,

    wunderschöner Beitrag 🙂 Vor allem, da ich gerne was lese wo Mythen mit vorkommen.

    Mir ist aber noch eine andere Antwort eingefallen: Und zwar gibt es schon lange ein Heilmittel dagegen nur leider ist es während der ganzen Kriegen, Verfolgungsjagden etc. verloren gegangen. So ähnlich wie es bei Bundeslade in Indiana Jones, wo sie in der Bürokratie verschwunden ist. Bis jetzt wurde es noch nicht gefunden 😉

    Lg Bonnie

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